Salmonidenbesatz in Fließgewässern und der Klimawandel

Der sich in den letzten Jahren immer stärker abzeichnende Klimawandel betrifft besonders unsere Fließgewässer durch häufig auftretende Niedrigwasserstände und immer weiter steigende Wassertemperaturen. Diese Umstände stellen vor allem unsere Gewässerwarte bei der Planung der jährlichen Besatzzeiten vor Probleme. Besatztermine können wegen der hohen Wassertemperaturen und der niedrigen Wasserstände zu den geplanten und durch die Sperrzeiten veröffentlichten Terminen nicht durchgeführt werden.

Kurzfristig geänderte Liefertermin stellen aber auch unsere Fischlieferanten vor bisher nicht gekannte Probleme bei der Bewirtschaftung der Teichanlagen. Wassertemperaturen von über 22 Grad sind vor allem für die vom Verein in die Fließgewässer besetzten Bachforellen ein Problem. Durch die hohen Wassertemperaturen sinkt der Sauerstoffgehalt im Gewässer und die Fische drohen zu ersticken. Aus diesem Grund hat die Vorstandschaft des Vereins auf Vorschlag der Gewässerwarte beschlossen, in Zukunft zumindest einen Teil des Salmonidenbesatzes von Bachforellen in der Paar auf Regenbogenforellen umzustellen, da diese Fischart auch mit etwas höheren Wassertemperaturen eher zurechtkommt.

Geänderte Besatzzeiten ziehen zwangsläufig auch geänderte Sperrzeit und eine Änderung der Gewässerordnung nach sich. Daher auch die in der neuen Gewässerordnung (01.01.2024) geänderte Sperrzeit an den beiden Paar-Strecken.

Ob sich diese Maßnahmen bewähren, wird die Zukunft zeigen. Ein Problem wird jedoch vermutlich immer größer und das ist die Bekanntgabe der Sperrzeiten an seine Mitglieder. Bei kurzfristig notwendig werdenden Verschiebungen der Besatzzeiten ist eine zeitnahe Information aller Mitglieder über die aktuellen Sperrzeiten für den Verein mit den ihm zur Verfügung stehenden Publikationen schwierig.

Alle Vorhersagen deuten darauf hin, dass sich die Klimasituation in den kommenden Jahren nicht verbessern wird. Es bleibt nur zu hoffen, dass unsere Salmoniden in der Lage sind, sich schnell an diese neuen Umweltbedingungen anzupassen. Andernfalls werden Paar und Friedberger Ach in unserem Bereich ihre Einstufung als Gewässer mit einem sich selbst erhaltenden Salmoniden-Bestand verlieren.

Aber vielleicht schaffen sie es ja:
Die Hoffnung stirbt zuletzt“

Herbert Lipp


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