Brutboxenprojekt

Kurz vor Weihnachten war es wieder so weit:
Auch in diesem Jahr waren die Vorbereitungen für das Brutboxenprojekt in vollem Gange. So mussten ein Anhänger organisiert, die Helfer kontaktiert und Termine abgestimmt werden.


Da ich dieses Jahr in der „staaden Zeit“ beruflich sehr viel unterwegs war, so dass wenig freie Zeit blieb, kam mir die Idee, eine WhatsApp-Gruppe „Brutboxen“ zu erstellen.

Das war gleich ein Schritt in die richtige Richtung. Denn anstelle vieler Telefonate und einzelner SMS-Nachrichten brauchte ich nur noch eine WhatsApp-Nachricht zu versenden und hatte so gleich alle Mitglieder der Gruppe erreicht. Schnell hatte sich eine Kommunikationsplattform etabliert, die auch rege genutzt wurde. Vielleicht wäre dies ja auch eine Anregung für den ein oder anderen im Verein, der viel koordinieren und abstimmen muss? Mir jedenfalls hat die moderne Kommunikationstechnik hier sehr viel Zeit gespart.
Aber zurück zu den Brutboxen, und zwar zunächst einmal zurück zum Vorjahr. Wie in meinen Bericht damals erwähnt, hatten wir 2015/2016 einen Totalausfall in beiden Paar-Boxen – verursacht vermutlich durch starke Wasserstandsschwankungen und Schwellbetrieb.
Nach dieser bitteren Erfahrung entschlossen wir uns diesmal dazu, nur eine Box in der Paar auszubringen und dafür drei in der Ach. Gesagt – getan. Am 7. Januar war ich mit Erwin Reitz unterwegs nach Landsberg, um die Eier von der Fischzucht abzuholen. Es herrschten sehr sportliche Bedingungen: Zweistellige Minustemperaturen in der Luft und 0,4 °C im Wasser der Paar, auf der auch schon Eisschollen zu sehen waren, sorgten dafür, dass zwangsweise alles ein wenig schneller von statten gehen musste.
Dank sorgfältiger Vorbereitung und guter Routine lief aber alles reibungslos. Nach getaner Arbeit konnten wir uns sogar noch bei einem heißen Getränk im Jugendheim aufwärmen, wo an diesem Tag geräuchert wurde.
Der Winter blieb eisern!


Am 14. Januar betrug die Wassertemperatur in der Paar 3,6 °C und am 21. Januar gar nur noch 0,5 °C. Zu diesem Zeitpunkt war die Box in Derching an der Ach 2 bereits komplett eingefroren, und auch die Ach-Box in Wulfertshausen war kurze Zeit später unter einer Eisdecke verschwunden. Die Ach-1-Box am Jugendheim war zwar nicht eingefroren, aber der Wasserstand so stark gesunken, dass die Rohroberkante bereits an der Wasseroberfläche auftauchte. Gleichzeitig konnte man mit bloßem Auge eine starke Trübung des Wassers erkennen. Wir hatten mit sehr viel Sediment zu kämpfen, was sich auch bei den Wartungseinsätzen regelmäßig bestätigte.
In der Paar jedoch zeichnete sich ein anderes Bild ab. Hier gab es heuer weder starke Schwankungen des Wasserstands, noch hatten wir aufgrund der trockenen Witterung viel Sediment im Wasser. Ganz im Gegenteil: Das Wasser war glasklar und das Problem der übermäßig stark ausgeprägten Wasserstandschwankungen hatte sich scheinbar in Luft aufgelöst. Natürlich war ich da aufgrund der Erfahrungen des letzten Jahres etwas sensibel und beobachtete die Situation nicht nur im Winter sehr genau. Die eine oder andere Maßnahme hat hier wohl Wirkung gezeigt….
Zum Ergebnis 2017
Am 11. Februar holten wir die Boxen aus dem Wasser und konnten in der Paar eine Erfolgsquote von über 90 % bewundern. Es war schön zu sehen, dass zum einen wenig Sediment in der Box zu finden war, zum anderen kaum noch Eier übrig waren.
Mit einer Quote von etwa 60 % hatte sich die Ach 1 nicht ideal entwickelt, blieb aber angesichts der erheblichen Verschmutzung und der allgemeinen Bedingungen im Rahmen der Erwartungen.
Die beiden Boxen in der Ach 2 hatte ich eigentlich schon abgeschrieben. Aber die Natur hat es auch dort geschafft! Obwohl beide Boxen längere Zeit komplett eingefroren waren, konnten wir uns über eine Schlupfrate von 60–70 % freuen.


Insgesamt ziehe ich deshalb ein durchweg positives Fazit und bedanke mich bei allen Helfern, die das Brutboxenprojekt auch 2017 wieder zu einem Erfolg gemacht haben.

Volker Ide


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