Die Ach I, der ideale Bach für die Trockenfliege

Der unumstrittene Höhepunkt einer Fliegenfischersaison ist die Zeit, in der ein Fang einer Forelle mit der Trockenfliege möglich ist. Von den Fließgewässern unseres Fischereivereins eignet sich hierzu hervorragend die Strecke der Friedberger Ach I. Durch ihre meist flache Gewässerstruktur sind die Forellen grundsätzlich sehr steigfreudig. Auch bei keinem aktiven Schlupf kann man mit einer Trockenfliege den einen oder anderen Fisch an die Oberfläche locken.

Die sonst mit der Nymphe oder Streamer manchmal sehr schwer zu fangenden Forellen, sind mit der Trockenfliege vergleichswiese eher einfach zu überlisten.

Zwei gut genährte „Maifliegenforellen“ mit 41 und 36 cm.

Je nach Witterung ist dies in der Regel von April bis Juli der Fall.  Als sehr fängige Fliegen haben sich, die auch an vielen anderen Gewässern bewerten Klassiker, wie die Back Caddy, Parchute Adams, Red Tag oder Klinkhammer erwiesen.

Mindestens genauso wichtig wie die richtige Fliege, ist jedoch auch deren Präsentation. Überworfene Fische, d.h. die Fliegenschnur fällt auf oder direkt neben den flach stehenden Fisch, ergreifen in der Regel sofort die Flucht oder stellen das Fressen ein. Deshalb ist es meist von Vorteil, lieber etwas zu kurz zu servieren und beim nächsten Wurf etwas zu verlängern. Zudem sollte der erste Wurf gut überlegt und vorbereitet sein, denn bei sehr scheuen Fischen bekommt man selten eine zweite Change. Die Fliegen können entweder stromauf oder -ab gefischt werden. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Beim Stromauffischen kommt man leichter unbemerkt an den steigenden Fisch. Bei der stromab Fischerei bekommt die Forelle immer erst die Fliege und dann das Vorfach zu Gesicht.

Bei sehr klarem Wasser, was die meiste Zeit der Fall ist, führt jedoch häufig nur die sogenannte „Indianerfischerei“ zum Erfolg. In gebückter Haltung und auf Knien kommt man hiermit in die ideale Wurfposition. In einigen Fällen ist der Fang sogar direkt unter der Rutenspitze möglich. Große Wurfweiten und werferisches Können sind somit an der Friedberger Ach meist nicht notwendig.

Das absolute Highlight ist die Zeit, in der die großen Maifliegen schlüpfen.

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Fälschung und Original. Eine sehr fängige CDC Parachute Maifliege

In dieser Phase ist selbst der Fang einer kapitalen Forelle möglich. Beim Fischen mit der Maifliege sind meist keine besonders dünnen Vorfächer notwendig. Selbst ein 0,18er oder 0,20er Vorfach schreckt die sonst sehr vorsichtigen Forellen nicht ab. Bei Sonnenschein und sehr klarem Wasser kann jedoch auch ein 0,14er Vorfach sinnvoll sein, um noch einen Biss zu bekommen. Vorfächer unter 0,14 mm machen in der Regel keinen Sinn, da sie beim Kontakt mit dem Schilf sehr leicht die erforderliche Tragkraft verlieren.

Auch allzu lange Vorfächer (3,0 bis 3,5m) sind bei dem oft sehr begrenzten Wurf Raum oder starkem Wind meist hinderlich. In den meisten Fällen genügen 1,0 bis 2,0 m lange Vorfächer.

An kaum einem anderen Gewässer des Friedberger Fischereivereins, lässt sich somit das faszinierende Angeln mit der Trockenfliege besser praktizieren, als an der Ach I.

M. B.


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